Wie Sie es 2020 garantiert in die Medien schaffen
Haben Sie schon mit zielgerichteter Öffentlichkeitsarbeit begonnen? Noch nicht? Dann wird es höchste Zeit, sich mit PR-Planung zu beschäftigen. Welche Themen sind gefragt? Welche Inhalte treffen auf interessierte Leser, Kunden, Partner und Journalisten? Darüber sollten Sie sich intensiv Gedanken machen. Heute gebe ich Ihnen einige Tipps an die Hand, wie Sie für 2020 noch die richtigen Themen finden, um Ihre Sichtbarkeit zu erhöhen und Ihre Zielgruppe zu erreichen. Laden Sie sich gerne auch meine aktualisierte PR-Kalender-Vorlage herunter. Damit können Sie Ihre PR-Themen gezielt planen.
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1. Nutzen Sie saisonale Themenaufhänger und regelmäßige Events
Alle Jahre wieder…zum Glück! Feiertage, Events, Ferien oder andere saisonale Begebenheiten haben den Vorteil, dass sie jedes Jahr aufs Neue passieren. Magazine stützen sich ebenso auf dieses zeitliche Gerüst wie Zeitungen und Blogs. Da geht es um die neue Wintermode zum Saisonstart, die besten Reiseziele für die Brückentage, die passenden Haarpflegeprodukte bei heißen Sommern und die leckersten Bratenrezepte zu Weihnachten. Wenn Sie eine Dienstleistung oder ein Produkt anbieten, sollten Sie daher immer überlegen, zu welchem Termin eine besondere Facette Ihres Produktes besonders gefragt ist.
Haben Sie ein Dirndl-Geschäft, sollten Sie das Oktoberfest für Ihre PR nutzen. Es könnte aber auch der Wonnemonat Mai und der Start der Hochzeitssaison sein, um sich als Profi für Hochzeitsdirndl zu positionieren. Das Wichtigste dabei: Seien Sie der Experte. Verraten Sie, was Oktoberfest-Besucherinnen oder Bräute beim Kauf des Dirndls beachten sollten, welche Trends es auf dem Markt gibt. Vergessen Sie also nicht, Ihre Expertise zu unterstreichen.
Tipp: Überlegen Sie sich, zu welchen saisonalen Themen Ihr Produkt bzw. Ihre Dienstleistung passt und wie sie sich als Experte und Ratgeber mit Ihrer Geschichte einbringen können, z. B. durch Trends, Zahlen & Fakten und Geschichten Ihrer Kunden. Machen Sie Ihren Service spannend.
2. Die besonderen Jahrestage
Vielleicht haben Sie auch schon mal etwas vom “Weltmännertag” gehört, der immer am 03. November stattfindet? Oder vom Welt-Party-Tag am 03. April? Es gibt schon kuriose „Feiertage“, wenn man sie als solche bezeichnen möchte. Und genau diese ungewöhnlichen Tage kann man als Aufhänger nutzen, um PR zu machen. Auf dertagdes.de können Sie alle Termine einsehen und für sich entscheiden, welches Thema zu Ihrem Produkt passt.
Tipp: Recherchieren Sie die kuriosen Feiertage und nutzen Sie diese als Aufhänger für Ihre PR-Geschichte. Gerade Online-Medien greifen gerne auf solche Themen zurück.
3. Erzählen Sie Ihre Geschichte
Ihnen ist sicher aufgefallen, dass viele Artikel eine persönliche Geschichte erzählen. Manchmal werden Sie von Experten-O-Tönen ergänzt. Der Super-Host von airbnb z. B., der über sein Vermietungsgeschäft berichtet, bevor Zahlen und Fakten veröffentlicht werden. Die Pflegefamilie, die Kindern eine Chance gibt und deren Schicksal beschreibt. Manchmal wird über viele Seiten die Geschichte eines Protagonisten vorgestellt. Eine Frau beispielsweise, die über Umwege zu ihrem Business gekommen ist und nun außergewöhnliche Deko-Ideen entwickelt. Am Ende des Artikels befindet sich nicht selten eine kleine, aber feine Infobox mit dem Link zur Webseite. Durch die persönliche Darstellung wird der Leser sofort in die Geschichte hineingezogen und kann sich besser identifizieren. Sind erst einmal die Emotionen geweckt, ist er empfänglich für Hintergründe und Fakten. Die Neugier, die Webseite aufzurufen, ist so stark, dass man sich die URL gleich mit einprägt. Journalisten geht es übrigens genauso. Überlegen Sie also gut, zu welchem Anlass und wie Sie Emotionen wecken können und setzen Sie den Kern Ihrer Geschichte an den Anfang Ihres Themenvorschlags.
4. Greifen Sie gesellschaftliche Entwicklungen auf
Ein Thema gewinnt an Relevanz, wenn Sie es gesellschaftlich einordnen. Gibt es bestimmte Trends oder Entwicklungen, die noch keiner wirklich auf dem Schirm hat, aber immer wichtiger werden? Dann greifen Sie diese auf und setzen Sie Ihr Produkt in Relation dazu. Auch Kontroversen oder gesellschaftliche Schieflagen können einen Aufhänger bieten. Ein Beispiel: Immer mehr Kinder werden in sozialen Medien gemobbt. Haben Sie einen Rat, wie man als Eltern damit umgeht? Welche Optionen es gibt, um das Kind zu schützen? Dann wäre das der perfekte Aufhänger, um entsprechende Medien anzugehen. Zweites Beispiel: Der Smart-Home-Markt gewinnt an Bedeutung. Perfekt, wenn Sie wissen, was man bei der Ausstattung beachten sollte. Verfolgen Sie aufmerksam die mediale Berichterstattung, Trends und Zahlen zu Ihrem Segment und überlegen Sie, wie Sie Ihre Expertise einfließen lassen können.
5. Schaffen Sie Fakten
Die zehn häufigsten Quengelsätze von Kindern an der Supermarktkasse oder die fünf kuriosesten Kundenwünsche eines Autohändlers – Fun Facts sind eine gelungene Alternative zu den allgemein bekannten Aussagen, die überall zu lesen sind. Auch kurze repräsentative Umfragen sind eine gute Möglichkeit, Aufmerksamkeit für ein bestimmtes Thema zu wecken. Die AOK hat zum Beispiel einmal eine Studie zum Thema „Fehlzeiten am Arbeitsplatz“ in Auftrag gegeben und Lebenskrisen als wichtigen Grund identifiziert. Die wertvollen Ergebnissen wurden von unzähligen Medien veröffentlicht und die AOK als Auftragnehmer gleich mit. Sie können die Medienpräsenz einer solchen Studie als eigenen Aufhänger nutzen und sich dabei als Experte positionieren. Mögliche Themen: Wie verarbeite ich am besten Lebenskrisen? Was kann ich tun, um Depressionen zu vermeiden?
Eigene kürzere Online-Umfragen lassen sich schon relativ günstig und mit kleinerem Budget umsetzen. Hierzu müssen Sie nur ein bisschen um die Ecke denken. Was könnte den Leser interessieren und wie kann ich mich dabei als Experte positionieren. Den Projektstart für Ihre Umfrage planen Sie am besten mit großzügigem Vorlauf. Damit die Ergebnisse auch rechtzeitig beim Redakteur aufschlagen.
6. Fangen Sie fokussiert an
Klar möchte jeder irgendwann mal im Stern oder in der Brigitte stehen. Aber ich kann aus eigener Erfahrung sagen: Das ist wirklich schwierig! Ein Magazin wie die Brigitte wird akribisch mit (sehr) langen Vorlaufzeiten und die Themen sind sehr exklusiv. Zum Glück ist die Medienlandschaft in Deutschland facettenreich und bunt. Und es gibt unzählige Special-Interest-Magazine und Blogs, die sich über fachkundigen Input freuen. Gerade wenn Sie mit Ihrem Service eine Nische bedienen, ist das perfekt. Sprechen Sie Ihr Zielgruppenmedien mit einem spezifischen Aufhänger an – umso wahrscheinlicher wird eine Veröffentlichung. Bewegen Sie sich z. B. im Segment für Yachten und Segelboote, dann schreiben Sie doch mal einen Ratgeber darüber, wie man eine Yacht winterfest macht oder worauf man beim Segeln in bestimmten Gewässern zu bestimmten Jahreszeiten beachten sollte.
Manche Themen lassen sich am besten regional aufziehen, z. B. wenn ein Ladenlokal einen Tag der offenen Tür feiert oder der Kindergarten zum Sommerfest einlädt. Hierüber wird wahrscheinlich am ehesten die lokale Tageszeitung berichten. Eine andere Möglichkeit besteht darin, Informationen mit Mehrwert für ein bestimmtes Medium bereitzustellen. Stellen Sie sich vor, Sie haben einen Online-Shop für Weihnachtsgeschenke und jede Menge Kundendaten dazu gesammelt. Vielleicht ist es möglich, genaue Kaufprofile von Kunden aus NRW zu erstellen. Dann kontaktieren Sie genau damit die Presse in NRW.
Tipp: Denken Sie regional und zielgruppenorientiert. Themen, die für die großen Medien vielleicht nicht über genügend Nachrichtenwert verfügen, können für die Special-Interest-Medien und die Lokalpresse besonders interessant sein.
7. Stöbern Sie in Magazinen nach geeigneten Themen
Stöbern Sie in Magazinen und Zeitungen, um die geeigneten Themen zu finden. Lassen Sie sich einfach inspirieren und notieren Sie sich Ihre Ideen dazu. Es lohnt sich, einen Blick in Ihre Wunschmedien zu werfen. Dafür müssen Sie nicht unbedingt in den nächsten Laden gehen und das Magazinregal durchstöbern. Es gibt verschiedene Tools, die Ihnen Einblicke in unterschiedliche Medien ermöglichen. Ich finde Readly wirklich praktisch. Dies ist eine Flatrate für digitale Zeitschriften und Magazine. Gegen eine kleine Gebühr kann man ausgewählte Titel durchblättern und auch nach bestimmten Begriffen suchen. Auf diese Weise bekommt man schnell ein Gefühl dafür, welche Themen für eine Zeitschrift oder ein Magazin funktionieren. Ihre VIP-Medien sind jene, die vielleicht durchaus über Ihre Inhalte schreiben, denen Sie allerdings noch gänzlich unbekannt sind.
8. Themenpläne recherchieren
Einige Zeitschriften veröffentlichen eigene Themenpläne, beispielsweise zu Sonderbeilagen. In erster Linie, um Anzeigen zu verkaufen. Aber manchmal gibt es im Anzeigenumfeld auch redaktionelle Themenbeiträge. Wenn es z. B. eine Sonderbeilage zum Thema Ferienimmobilien gibt, kann man durchaus einen „Ratgeber zum Kauf von Ferienhäusern“ anbieten. Ein Service-Tool, welches Themenpläne übersichtlich nach Kategorien und mit den passenden Ansprechpartnern auflistet, ist Topic Pro. Für relativ moderates Budget, können Sie nach bestimmten Themen und Stichwörtern recherchieren. Diese helfen Ihnen dabei, PR-Themen zielgerichtet dem passenden Ansprechpartner vorzuschlagen.
9. Auch Produkte schaffen es in die Medien
Jede Zeitschrift und jedes Magazin hat eine Seite mit nützlichen Tipps und Empfehlungen. Entweder besondere Designstücke, neue Pflegeprodukte, Praktisches für den Alltag. Selbst Reisetipps könnte man darunter einordnen. Um es in diese Rubriken zu schaffen, ist Timing und hochwertiges Fotomaterial am allerwichtigsten. Der passende Journalist benötigt rechtzeitig ein Produktexemplar, um es in der richtigen Ausgabe vorstellen zu können. Im Reisebereich empfiehlt es sich, Journalisten auf eine Pressereise einzuladen, ihnen spannende Themen anzubieten. Wichtig bei Produkt-PR: Vorlaufzeiten beachten! Da vor allem saisonale Produkte punktgenau veröffentlicht werden müssen, ist das Timing noch entscheidender als bei persönlichen Geschichten. Zeitungen und Wochenzeitschriften haben einen Vorlauf von etwa sechs bis acht Wochen. Monatsmagazine teilweise von einem halben Jahr. Bieten Sie also rechtzeitig Ihre Themen an, um die Chance zu erhöhen, Interesse bei den Journalisten zu wecken.
10. Betreiben Sie “Newsjacking”
Es ist wichtig schon mal die wichtigsten Events und Highlights des Jahres zu scannen. Im nächsten Jahr gibt es beispielsweise mit den Olympischen Sommerspielen ein sportliches Großereignis. Überlegen Sie gut, wie sie solche Ereignisse, über die alle Welt berichten wird, für Ihre PR nutzen können. Vielleicht startet auch ein Kinofilm mit einem Thema, zu dem Sie etwas schreiben können. Halten Sie die Augen auf und beobachten Sie das Zeitgeschehen. Bleiben Sie am Ball und Sie werden sich bald über Ihre PR-Erfolge freuen.
Exkurs: Was alles in Ihren PR-Kalender gehört
Für die PR-Planung nutze ich persönlich gerne eine Excel-Tabelle. Die reicht völlig aus, um den schnellen Überblick über den Stand der Dinge zu wahren. Es lohnt sich, einen Jahresplan zu erstellen. Dort lassen sich auch Urlaubstage, wichtige Feiertage und weitere Termine vermerken. Folgende Spalten sind in meinem PR-Plan erhalten:
Monat der Veröffentlichung, Veröffentlichungstag, Projektstart, Woche, Arbeitstitel, Kurz-Konzept, Herausforderungen – z. B. Fotomaterial beschaffen, Ziel der Geschichte, welches Ressort, welcher Kontaktweg – E-Mail oder Telefon, welche Medienart – Zeitungen oder Magazine und Projektstatus. Sie können diese Vorlage natürlich auch als persönlichen Blog-Planer benutzen.
Hier können Sie Ihren PR-Plan herunterladen
Nachwort
Wenn Sie etwas über den Haufen schmeißen, ist das ganz normal. Ich habe noch niemals einen PR-Themenplan für meine Kunden eins zu eins umgesetzt. Manchmal dauert es einfach länger als geplant, ein Thema voranzutreiben. Wichtig ist es, vor allem erst einmal anzufangen und dabei unterstütze ich Sie gerne.
Fotoquelle: Pixabay | picjumbo_com