Ich muss ehrlicherweise gestehen, dass ich viele Jahre meine Vorurteile gegenüber Freelancer gehegt und gepflegt habe – zu teuer, zu unselbstständig, zu wenig mit dem Unternehmen verbunden. Seit dreieinhalb Jahren bin ich nun selbst freiberufliche Texterin. Zeit genug, um mir das Gegenteil zu beweisen. Ein Plädoyer für all die Freelancer und Freelancerinnen da draußen.
Freelancer sind flexibel einsetzbar
Ich habe Kunden, mit denen pflege ich seit Jahren eine On-Off-Beziehung. Das ist auch gut so. Die Arbeit erstreckt sich auf bestimmte Projekte. Ist ein Projekt abgeschlossen, kümmere ich mich um das Nächste. Das kann in einem Jahr sein oder in zwei Monaten. Da ich grundsätzlich über das Unternehmen, die Bedürfnisse, Anforderungen und Wünsche informiert bin, brauche ich nicht immer von vorne anfangen. Wie alte Freunde: Wir knüpfen nahtlos dort an, wo wir beim letzten Mal aufgehört haben.
Freelancer sind nicht teurer
Der Stundensatz eines freiberuflichen Texters klingt erstmal satt. Und wenn ein Auftraggeber ein bestimmtes Budget in die Hand nehmen muss, ist das gut zu durchdenken. Allerdings darf man nicht vergessen: Der Personal- und Verwaltungsaufwand ist gering, es gibt keine Kündigungsfristen und Beiträge zur Kranken- und Rentenversicherung entfallen. Dafür hat man seinen Freelancer im Hintergrund, falls es in Spitzenzeiten wieder eng wird. Zudem zahlen Auftraggeber nur für erbrachte Leistungen und nicht für das Drumherum.
Freelancer arbeiten effizient
Auftraggeber bekommen für ihren Budgeteinsatz den größtmöglichen Output. Denn Freelancer sind effizient. Sie konzentrieren sich auf die ihnen zugedachte Aufgabe. Das bedeutet auch: weniger Ablenkung, schnellere Umsetzung. Sie rechnen die Zeit ab, die sie aktiv an einem Projekt gearbeitet haben. Ein Beispiel: Wenn mir zu einem Text gerade partout nichts einfallen will, mache ich eine Pause, die ich nicht berechne. Ich muss keine acht bis zehn Stunden pro Tag füllen, weil es mein Angestelltenverhältnis so will. Ich bin flexibel in der Tagesplanung und kann meine produktiven Stunden für meine Kunden ausschöpfen. Davon profitieren beide Seiten.
Freelancer arbeiten selbstständig
Ich habe einige langjährige Stammkunden. Nach all den Jahren ist das Vertrauen gereift. Bei vielen Projekten kann ich mittlerweile selbstständig loslaufen, ohne großartig in die Thematik eingeführt zu werden – wie ein Mitarbeiter “on remote”. Das bedeutet: Auf Knopfdruck kann ich loslegen. Ich bin meinen Kunden über loyal und teilweise eng mit den Unternehmen verbunden, kenne ihre Ziele, Strukturen und Ausgangsbedingungen. Gegenseitige Wertschätzung ist dabei Grundvoraussetzung für eine ergiebige Zusammenarbeit.
Freelancer schauen über den Tellerrand heraus
Ich habe mehr als zehn Jahre in einem Unternehmen gearbeitet, dass sehr dynamisch gewachsen ist und schließlich auch an einen internationalen Konzern angeschlossen wurde. Das waren prägende Jahre, in denen ich viel Kompetenz erwerben konnte. Allerdings war auch schnell klar: Je größer das Unternehmen wird, desto enger gestaltet sich mein Aufgabengebiet. Der Fokus lag nur noch auf einen kleinen Teilbereich der Kommunikation, alles andere tummelte sich unscharf an den Rändern. Ich geriet in einen Tunnel und verlor den Blick auf andere Bereiche. Dies änderte sich als Freiberuflerin. Ich verharre nicht mehr in der Fokussierung, sondern schaue mich um, schnappe auf, bilde mich weiter, beobachte und setze um – für meine Kunden und mein eigenes Business. Freelancer bleiben neugierig und können durch den Blick von außen frische Impulse setzen.
Freelancer vermitteln Expertise aus erster Hand
Man kennt es auch von anderen Gewerken. Der Meister schließt mit seinen Kunden einen Vertrag, und am Ende schlägt man sich mit den Aushilfskräften auf der Baustelle herum.
Ähnlich habe ich es auch schon mit PR-Agenturen erlebt. Im Pitch sind erstklassige PR-Berater am Start. Bei der täglichen Zusammenarbeit hat man es infolge mit ständig wechselnden Mitarbeitern zu tun, die man immer wieder aufs Neue unterweisen muss. Das ist mühsam, kostet Zeit und Geld. Wer sich für einen erfahrenen Freelancer entscheidet, bekommt im besten Fall Meisterqualität. Durch die wechselnden Aufgaben und die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Unternehmen eignen sich Freelancer einen großen Wissens- und Erfahrungsschatz an, von dem Auftraggeber profitieren.
Tipp: Füttern Sie Ihren Freelancer mit gutem Stoff
Freelancer sind es gewohnt, sich schnell in komplexe Themen einzuarbeiten und sich selbstständig zurechtzufinden. Dennoch muss die Zusammenarbeit wachsen. In der Anfangszeit ist es vor allem wichtig, sie mit guten Inhalten zu versorgen. Je mehr wir wissen, desto besser können wir unsere Erfahrungen und unser Wissen einbringen und unsere Aufträge zielgerichtet umsetzen. Gerade zu Beginn der Zusammenarbeit mehr Zeit zu investieren, zahlt sich hinterher aus.
Sie brauchen langfristige Unterstützung im Text- und Content-Bereich oder bei Ihrer Redaktionsplanung? Dann testen Sie doch mal die Zusammenarbeit mit einer Freelancerin aus. Seit 2015 arbeite ich als freiberufliche Texterin und PR-Strategin und freue mich auf Ihren Anruf.