Digitale Kommunikation als Chance für das Handwerk

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Zum Fachkräftemangel im Handwerk

Die Auftragslage im Handwerk ist trotz Materialengpässen gut. Die Suche nach geeigneten Lehr- und Fachkräften gestaltet sich dagegen häufig als schwierig. Aufträge können nicht mehr bedient werden, weil das Personal fehlt. Die Folge: lange Wartezeiten für den Kunden. Laut einer Studie des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (KOFA) fehlen in deutschen Handwerksbetrieben knapp 65.000 Fachkräfte. Die demografische Entwicklung und der damit verbundene Geburtenrückgang verschärfen die Situation. Die Baubranche, Bereiche der Elektrotechnik, Sanitär- und Heizungsinstallation und KFZ-Betriebe sind besonders betroffen. Begünstigt durch die demografische Entwicklung und den Geburtenrückgang wird es für die Betriebe zur großen Herausforderung, qualifiziertes Personal und Nachwuchstalente zu finden. Hinzu kommt ein Imageproblem der Branche. Dabei gibt es Chancen, die Arbeitgeber für sich nutzen können.

Handwerksberufe: anspruchsvoll und zukunftsträchtig

Handwerksbetriebe sind moderne Dienstleistungsunternehmen mit anspruchsvollen Aufgabengebieten. Und als solche sollten sie sich auch verstehen. Die Meisterprüfung ist einem Studienabschluss gleichzusetzen. Hochmoderne Anlagen, technische Applikationen und Maschinen bilden das Fundament. Viele Bauprojekte sind komplex und herausfordernd und bedürfen kreative Lösungen, um die individuellen Wünsche der Kunden zu erfüllen. Das Segment erweist sich als krisenfest und birgt einige Karrierechancen – von der Führungsposition bis hin zum selbstständigen Unternehmer. Im Bereich des Klimaschutzes nimmt das Handwerk eine zentrale Schlüsselposition ein. Energetische Sanierung von Gebäuden, Einrichtung von Smarthome-Systemen und Ladestationen für E-Autos sind nur einige Beispiele, die die Zukunft des Handwerks sichern und damit auch die Zukunft der Mitarbeitenden. All diese Vorzüge müssen allerdings auch klar und über alle Kanäle kommuniziert werden. In diesem Punkt bleibt noch viel Potenzial auf der Strecke.

Eine reine Leistungsbeschreibung reicht nicht mehr aus

Während die Generierung von Aufträgen ein Selbstläufer ist, muss bei der Gewinnung von Fach- und Nachwuchskräften ein Umdenken stattfinden. Der Wettbewerb um qualifiziertes Personal ist groß. Talentierte Nachwuchskräfte können sich Ihren Arbeitgeber aussuchen. Es gibt ein Überangebot an offenen Stellen. Folglich muss das eigene Personal stärker in den Fokus rücken. Der jeweilige Betrieb muss sich vom Wettbewerb abheben und als attraktiver Arbeitgeber positionieren. Employer Branding heißt der Fachbegriff – der Handwerksbetrieb wird zu einer unverwechselbaren Arbeitgebermarke. Indem Sie all Ihre Vorzüge als Arbeitgeber und damit Ihr Versprechen an Ihre Mitarbeitenden öffentlich kommunizieren, können Sie Ihren Betrieb als Marke stärken – und damit das Image einer ganzen Branche. Schaut man sich allerdings unterschiedliche Webseiten an, stellt man fest, dass nur die Leistungsbeschreibung im Fokus steht und dass kaum Informationen zum Herzstück des Betriebs, den Menschen und deren Arbeitsumfelder, zu finden sind.

Klappern gehört zum Handwerksgeschäft

Immer dort, wo es ein Angebotsüberhang bei gleicher Ausgangslage gibt, muss man stärker für sich werben und den Nutzen des eigenen Angebots hervorheben. Handwerksbetriebe können dabei auf die Werkzeuge der Unternehmenskommunikation zurückgreifen. Corporate Communication umfasst als Teil der Kommunikationspolitik alle Maßnahmen zur internen (auf die eigenen Mitarbeiter bezogen) und externen Kommunikation. Ziel der Unternehmenskommunikation ist es, die eigene Marke als Arbeitgeber zu stärken, Vertrauen aufzubauen und den Betrieb als eigene Marke in der Öffentlichkeit bekannt zu machen. Dafür dürfen die Unternehmen über den Tellerrand auf andere Branchen schauen, die diese Maßnahmen bereits zielführend umsetzen. Letztendlich soll über eine geschickte Unternehmenskommunikation zusammenfinden, was zusammenpasst.

Eine klare Positionierung als Arbeitgebermarke

Der erste Schritt, um sich als attraktive Arbeitgeber bekannt zu machen ist, ist eine klare Positionierung. Für die Analyse des Status quo sollten Sie sich folgende Fragen beantworten. Welche Werte sind in Ihrem Unternehmen verankert? Wie sorgen Sie dafür, dass sich Handwerk und Familienleben vereinbaren lassen? Wie garantieren Sie die Sicherheit Ihrer Mitarbeiter? Welche Perspektiven haben Lehrlinge in Ihrem Unternehmen? Welche Anlagen, Maschinen, Arbeitsgeräte und sonstige Arbeitsmittel stehen zur Verfügung? Im Endeffekt geht es darum, zukünftige Bewerber neugierig zu machen, Vertrauen herzustellen und Glaubwürdigkeit zu vermitteln.

Die Webseite – Ihre Visitenkarte als Arbeitgeber

Nutzen Sie einen Teil Ihrer eigenen Webseite, um Nachwuchstalente von sich zu überzeugen. Die Karriere-Landingpage richtet sich direkt an potenzielle Bewerber. Dort stellen Sie alle wichtigen Informationen bereit und präsentieren die Vorzüge Ihres Betriebs. An dieser Stelle muss auch klar werden, welche (Karriere- und Verdienst)-Chancen das Handwerk bietet.

Für viele Bewerber ist der Blick hinter die Kulissen und die Philosophie des Unternehmens entscheidend:
Für welche Werte und Visionen stehe ich als Arbeitgeber?
Was ist mir im Umgang mit Kunden wichtig?
Welche Benefits gibt es für meine Arbeitnehmer?
Was gehört genau zum Aufgabengebiet?
Welche Voraussetzungen sollte der Bewerber mitbringen?

Beantworten Sie auf Ihrer Karrierewebseite häufige Fragen und stellen Sie Ihre Teammitglieder vor. Auf diese Weise geben Sie Ihrem Betrieb ein Gesicht. Falls Sie kontinuierlich auf der Suche nach neuen Mitarbeitern sind, können Sie auch einen „Jetzt bewerben“-Button hinterlegen und so von Initiativbewerbungen profitieren.

Nutzen Sie Social Media für die Gewinnung neuer Talente

Wo findet man dynamische, motivierte Talente? Über Social-Media-Kanäle. Mit Instagram und Co lässt sich leicht eine Bindung zu den Menschen in der Region aufbauen und ohne großes Budget eine große Reichweite für das eigene Anliegen erzielen. Beiträge und Storys zu Kundenprojekten, den Menschen im Betrieb und den Stellenwert für die Region und die Gesellschaft lassen sich relativ schnell erstellen. Über zielführende Hashtags erreichen Sie unkompliziert junge, interessierte Nachwuchstalente. Ist das für Sie alles ein Buch mit sieben Siegeln? Dann habe ich noch einen Tipp: Lassen Sie einfach die jungen Kollegen an den Account. Diese sind nicht nur mit TikTok und Co. aufgewachsen, sondern können auch Einblicke aus erster Hand geben: für den Nachwuchs ein zusätzlicher Anreiz, sich bei Ihnen zu bewerben.

Sie wünschen sich Unterstützung beim Aufbau der eigenen Karriereseite?
Gerne unterstütze ich Sie dabei, Ihre Positionierung zu finden und Ihre Werte und Botschaften als Arbeitgeber in Texte zu verfassen.