Webtexte schreiben: Das gehört auf die eigene Webseite

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Eigene Webtexte zu veröffentlichen, war noch nie so einfach. Mit WordPress und anderen vorgefertigten Baukästen lässt sich in Nullkommanix ein ansprechender Internetauftritt auf die Beine stellen. Doch was die Technik so mühelos erscheinen lässt, erweist sich als ziemlich herausfordernd, wenn die Hülle mit Inhalt gefüllt werden muss. Eines ist klar: Nur Webtexte, die ohne viel Tamtam ins Schwarze treffen, überzeugen Kunden (und Suchmaschinen).  Den Texten auf der Webseite geht ein komplexer Planungs- und Strukturierungsprozess voraus. Lesen Sie hier, welche Inhalte auch auf Ihre Webseite gehören.

1. Fallen Sie direkt mit der Tür ins Haus – die punktgenaue Homepage

Bei der Fülle an Informationen, die im Web kursieren, ist es wichtig, auf der Homepage direkt auf den Punkt zu kommen und mit überzeugenden Texten auf sich aufmerksam zu machen. Die Landingpage ist Ihre Visitenkarte, der Türöffner für Ihre Dienstleistung. Laden Sie den Besucher ein, mehr entdecken zu wollen. Machen Sie ihn neugierig. Bieten Sie ihm die Lösung für seine Probleme. Und das ganz ohne Umschweife, sympathisch und ansprechend! Im Übrigen: Meiden Sie Filterfragen. Sie können davon ausgehen, dass Kunden an Ihrem Produkt interessiert sind, wenn Sie bereits Google, Siri und Co bemüht haben, um Sie zu finden.

Diese Fragen sollten Sie sich stellen:

  • Wer sind Ihre Kunden?
  • Welches sind Ihre Kernleistungen?
  • Wie setzt sich Ihr Portfolio zusammen?

2. Ihr Portfolio im Detail

Während die Homepage einen groben Überblick gibt und sich auf die wesentlichen Kernleistungen konzentriert, können Sie auf der Leistungsseite in die Tiefe gehen. Hier können Sie genauer das Kernproblem definieren und Ihre Leistungen beschreiben. Ihren Kundenkreis können Sie an dieser Stelle weiter unterteilen und die verschiedenen Zielgruppen passgenau ansprechen. Versetzen Sie sich in die Perspektive Ihrer Kunden und beschreiben Sie präzise und kompakt, wie Sie Ihrem Kunden helfen können.

Diese Fragen sollten Sie sich stellen:

  • Welches sind die Kernzielgruppen?
  • Welche Leistungen bieten Sie an, um die Bedürfnisse dieser Zielgruppen zu erfüllen?
  • Was macht Sie zum passenden Ansprechpartner (Expertise)?

3. Räumlichkeiten und anderes Interieur

Dieser Aspekt ist sicherlich nicht für jeden Dienstleister relevant. Allerdings gibt es auch einige Bereiche, in denen die Ausstattung eine wichtige Rolle im Entscheidungsprozess spielen kann. Wenn ich ein Coaching buche, möchte ich mich in eine vertrauensvolle Atmosphäre begeben. Ebenso bei der Teilnahme an einem Kunstworkshop oder einem Yoga-Kurs. Überall dort, wo man eine besondere, vertrauensvolle Atmosphäre erwartet, sollte diese nicht nur durch ansprechende Fotos, sondern auch durch verbindliche Texte unterstützt werden.

Diese Fragen sollten Sie sich stellen:

  • Was ist das besondere an Ihrer Innenausstattung: Materialien, Farben, Mobiliar, Stilrichtung?
  • Wie heben Sie sich von anderen Anbietern aus dem Segment ab?
  • Welche Atmosphäre erwartet Ihre Kunden?

4. Wenn die Location von Bedeutung ist

Sie empfangen Gäste, Workshop-Teilnehmer, Besucher aus aller Welt? Immer dann wenn die Location von großer Bedeutung ist, schreiben Sie etwas dazu. Gerade Unternehmen oder Anbieter aus dem Event-Sektor können diesen Bereich der Webseite wunderbar dazu nutzen, um auf Aktivitäten, Sehenswürdigkeiten oder große Events in der Umgebung aufmerksam zu machen. So ziehen Sie nicht nur Kunden aus dem lokalen Umfeld an, sondern auch jene aus der weiter gefassten Region, die einen Besuch mit einer anderen Aktion verknüpfen. Beschreiben Sie die Lage oder die Erreichbarkeit vor Ort. Selbst eine Arztpraxis kann darauf hinweisen, dass es im nahen Umfeld kostenfreie Parkplätze gibt. Das hat nicht nur einen Service-Effekt, ganz nebenbei wird es Ihnen Google auch noch danken!

Ein Beispiel: Sie betreiben ein Restaurant in Kassel? Dann machen Sie es zum kulinarischen Geheimtipp zur Documenta 14. Mehr als eine Million Besucher werden in diesem Sommer erwartet. Vielleicht kreieren Sie neben einer neuen Landingpage eine extra Speisekarte mit Kasseler Spezialitäten – Nutzen Sie die Chance, die Ihnen Events und Veranstaltungen bieten und peppen Sie Ihre Webseite auf.

Diese Fragen sollten Sie stellen:

  •  Welche Service-Tipps kann ich rundum die Location geben (z. B. kostenfreie Parkplätze, Bus- und Bahnverbindungen).
  • Welche Sehenswürdigkeiten, Events und Ausgehmöglichkeiten lassen sich mit Ihrer Leistung verbinden?
  • Welches Angebot gibt es, zugeschnitten auf die verschiedene Zielgruppen, in der nahen Umgebung zu erkunden?

5. Geben Sie auf Ihrer Webseite ein Stück Ihrer Persönlichkeit preis

Nur ganz wenige Webseiten funktionieren heute noch „anonym“. Selbst bei großen Konzernen findet mittlerweile ein Umdenken statt: Kundengeschichten werden eingebunden, Mitarbeiter vorgestellt, die Gründungsgeschichte und die Motivation in Worte verpackt. Warum das so wichtig ist? Damit sich die Kunden identifizieren können. Es ist doch viel schöner, wenn der Kunde weiß, wer hinter dem Produkt steckt, mit wie viel Liebe an neuen Ideen gearbeitet wird. Scheuen Sie sich nicht, ein Stück Ihrer Persönlichkeit preiszugeben. Und verzichten Sie keinesfalls auf ansprechende Fotos. Sie können für den Sympathiefaktor entscheidend sein.

Ein Beispiel: Statt auf langatmige Lebensläufe und Biografien zu verweisen, macht es dem Interessenten viel mehr Spaß, knackige Texte über Sie zu lesen. Fertigen Sie am besten dazu ein eigenes Briefing über sich selbst an. Sie werden sehen, dass Sie ganz schnell viel Input für Ihre Geschichte finden.

Diese Fragen sollten Sie sich stellen:

  • Wie sind Sie auf die Idee zu Ihrem Business gekommen
  • Warum verfügen Sie über die beste Expertise auf Ihrem Gebiet?
  • Welche Eigenschaften zeichnen Sie als Mensch aus?

6. Beschreiben Sie den Ablauf 

Gerade wenn Sie eine Dienstleistung anbieten, ist es für Ihre Kunden wichtig zu wissen, wie sich die einzelnen Schritte zusammensetzen. Meistens haben sie nur ein ungefähres Bild davon, wie ein Coaching, ein GrafikaAuftrag oder sogar eine Texter-Leistung funktioniert. Ihre Webtexte sollten die einzelnen Schritte so transparent wie möglich beschreiben. Das schafft Vertrauen und unterstreicht Ihre Expertise. Wenn Sie Workshops, Seminare oder Themenabende anbieten, beschreiben Sie den Ablauf. Es geht nicht darum, ganz chronologisch und fast protokollarisch jeden kleinsten Programmpunkt aufzuführen, sondern den Kern knackig zusammenzustellen. Alle Anregungen auf Ihrer Webseite fungieren als kleine Appetit-Häppchen, damit Ihr Kunde Lust auf mehr bekommt.

Diese Fragen sollten Sie sich stellen:

  • Wie ist der allgemeine Prozess, wenn Sie mit einem Kunden zusammenarbeiten?
  • Wie gehen Sie vor, um die Bedürfnisse Ihrer Kernzielgruppe zu verstehen?
  • Was können Kunden im Detail erwarten, wenn Sie sich bei Ihnen einbuchen?

7. Kontakt, Kontakt, Kontakt

Man sollte meinen, dass es doch ganz selbstverständlich ist, dass der richtige Ansprechpartner zusammen mit den Kontaktdaten leicht zu finden ist. Weit gefehlt! Manchmal ist irgendwo ganz versteckt ein Kontakt platziert. Vielleicht sogar nur im Impressum. Dabei ist die Kontaktseite eine wunderbare Möglichkeit, dem Kunden das Vertrauen zu schenken, Sie anrufen zu dürfen. Holen Sie ihn dort ab, wo die Absprungrate am größten ist.

Diese Fragen sollten Sie sich stellen:

  • Wie können Sie Ihre Kunden besonders sympathisch abholen?
  • Welche Kontaktmöglichkeiten bieten Sie Ihren Kunden, z. B. Skype, WhatsApp?
  • Auf welchen Social-Media-Kanälen können Ihre Kunden mehr über Sie erfahren?

8. Referenzen: wertvolle Projektbeispiele zufriedener Kunden

Sie sind wertvoll, vielleicht sogar der wichtigste Bestandteil Ihrer Webseite. Referenzen für eine gelungene Zusammenarbeit. Fragen Sie daher Ihre Kunden, ob Sie Zitate veröffentlichen oder erfolgreiche Projekte vorstellen dürfen. Neue Kunden können Sie sich so ein noch genaueres Bild über Ihr Portfolio machen.

Diese Fragen sollten Sie sich stellen:

  • Welche Kunden können Sie mit ins Boot holen und als Referenz-Beispiele veröffentlichen?
  • Gibt es eine Zielgruppe, die Sie besonders gerne bedienen?
  • Welches waren Ihre Vorzeigeprojekte?

9. Webtexte für Fortgeschrittene: Content und Blogs

Eigene Blogbeiträge zu verfassen und werthaltigen Content zusammenzustellen, gehört schon ein wenig zu den Königsdisziplinen. Wenn Sie sich mit dem Texten schwertun, sollten Sie diesen Bereich besser einem Profi überlassen, der die Themenrecherche und die Zusammenstellung der Webtexte übernimmt. Generell sind Blogs aber eine prima Gelegenheit, um noch einmal das eigene Know-how zu unterstreichen und die Suchmaschinen mit wichtigen Key-Words zu füttern. Den Faktor Zeit darf man hierbei allerdings nicht unterschätzen.

Diese Fragen sollten Sie sich stellen:

  • Welche Themen können Sie rund um Ihre Dienstleistung oder Ihr Produkt stricken?
  • Gibt es Gastautoren, die Sie auf Ihrer Webseite zu Wort kommen lassen können?
  • Haben Sie Zeit und Lust sich mit dem Bloggen auseinanderzusetzen oder möchten Sie ein Budget dafür freistellen?

Ein kleiner Tipp zur Struktur
Führen Sie Ihre Kunden durch Ihre Webseite
Immer wieder kommen Kunden auf mich zu und fragen mich, warum die Webseite nicht konvertiert, warum viele Kunden einfach abspringen, ohne den letzten Schritt zu gehen. Wichtig: Ihre Webseite braucht Struktur! Jeder Kunde, der Ihre Webseite besucht, muss in den ersten Sekunden wissen, worum es geht. Welchen Mehrwert hat das Produkt/die Dienstleistung für den Kunden? Wie kann ihm bei einem bestimmten Problem geholfen werden. Es hilft nichts, wenn sich erst durch lange nicht zielführende Webtexte lesen muss, bevor der Call-to-Action-Button auftaucht. Bringen Sie besser Ihren Service auf den Punkt und nehmen Sie Ihren Kunden an die Hand. Je weniger Klicks er benötigt, um sich für Sie zu entscheiden, desto besser. Hat der potenzielle Kunde die Orientierung verloren, ist er als Kunde bereits verloren.

Fertigen Sie sich eine Sitemap in einem Word-Dokument an. Welches sind die Menüpunkte, welches die Untermenüs. Packen Sie unter jedes Menü nur den Text, der dort wirklich hingehört und führen Sie diesen Punkt sauber aus. Oftmals findet sich ein Gemisch aus allen Menüpunkten in einem Text wieder – mit dem Manko, dass man zu einigen Themen nichts mehr zu sagen hat.